Die Begründung der Jury:
„Damit zeichnet die Jury eine Künstlerin aus, eine Multiinstrumentalistin und talentierte Schauspielerin, die mit sprachlicher Präzision und beiläufiger Poesie ihre Welt auf der Bühne entfaltet. Dabei erscheint sie gleichermaßen naiv wie weise und versteht es doch, mit ihrer Sicht immer wieder aufs Neue zu verblüffen."
Der Deutsche Kleinkunstpreis 2009 geht an Wilfried Schmickler (Kabarett), Jochen Malmsheimer (Kleinkunst), Sebastian Krämer (Lied, Chanson, Musik) und Gerhard Polt (Ehrenpreis).Uta Köbernick schreibt sich für ihr erstes Soloprogramm die Texte selber auf den Leib, vertont sie, wenn es sich aufdrängt, setzt sie dann rezitierend, lesend und singend in Szene und begleitet sich dabei auf der Gitarre, dem Klavier und der Geige. Virtuos jongliert sie mit Sprache, Ironie und Musik. worthülsen fliegen auf und landen an völlig unerwarteten Orten.
Für Uta Köbernick ist Humor eine ernste Sache. Mit "Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe" hat ihr Abend in etwa soviel zu tun, wie ein Liebeskuss mit dem Biss in eine Zitrone. Der Begriff Abrechnungsstrategie, frei nach dem Motto "her mit den bunten Luftballons, ich hab die Nadel schon hinter dem Rücken", passt da schon besser. Mit Gitarre, Geige oder am Klavier begleitet sie ihre Attacken und lässt ihre trotzigen Pointen und Kehrtwendungen wie ein Fallbeil auf die niedersausen, denen sie einst ihr Herz schenken wollte. Ein Volltreffer an Wahrheit, Klugheit und Lebensfreude, ein Saunagang für Geist und Herz, denn das versteht Uta Köbernick meisterhaft: Die Jauchegruben dieser Welt zu sehen und zu benennen, aber vor dem Abrutschen auszusteigen und zu sagen: "ich hab vergessen, worums geht".
"Wortwitz mit Gemüt und Hinterlist. Was sich mit Sprache alles anstellen lässt! Einen Orientierungsabend durch die Fussfallen vertrackten Wortgestrüpps bot Uta Köbernick am Freitagabend im ausverkauften Patat-Kleinkunstkeller von Michelstadt. Scheinbar nassforsch betrat sie die Bühne, unüberhörbar mit typischen Anleihen aus dem Dialekt der Kodderschnauze ausgestattet. (...) Die Reduktion ihres Spiels auf wenige, aber brillante Facetten bringt ihre Texte zum Kern der Dinge; die Balance zwischen Sinn-Kollision und Wortwitz lässt weiterhin auf Grosses von Uta Köbernick hoffen."
Echo-online
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