Marcus Jeroch
„Seh Quenzen“ – Solo-Varieté
Ein wenig schaut Marcus Jeroch aus wie ein dürrer Einstein, dem die Gedanken aus den Haaren stauben. Den Körper verschraubt in Schachtelsätzen, die Gliedmaßen in Rage, so tobt er mit Worten, grotesk und wild, als habe ihn die Muse einmal zu viel geküsst. Er wirbelt über die Bühne, wirft mit Worten und Bällen um sich, tauscht ihre Sinne, verstellt das Sagen, spielt mit Sprache wie ein Kind mit Spinnenbeinen.
Marcus Jeroch präsentiert einen Ozean Vergnügen, ein Programm doppel- bis einmaligen, hintersinnigen Kinderspiels mit Worten und fliegendem Gebäll.
Das Leben besteht aus Quäntchen, fein aneinander gereiht, der Zauber der Zeit entführt in eine vergessene Welt aus heiterem Widersinn, ja - wieder Sinn!
Erinnern Sie sich? Als der Klang der Worte noch ein Abenteuer war, im Gewässer der elterlichen Ermahnungen die Märchen schwammen, als die Welt noch Geheimnisse barg und es einzig die Geduld brauchte, sie umher zu werfen?
Ein Sehen! Ein Staunen. Der Alltag zieht die Kleider des Aufruhrs an, und entdeckt seine Welt neu. Es könnte alles anders sein.
Ob Buchstabenjonglage, Travestie des Worts, Artistik des Klangs – Jeroch bringt Sprache auf die Bühne, gibt ihr Kleid und Ton. Literatur spricht an, hebt das Bein, im Scheinwerferlicht. Da werden die Wortverrenkungen zur Person, wird ihr Leben beschworen, gerapt und bewegt.
„Hier lacht der Bauch und das Gehirn“ (Sindelfinger Zeitung)