Ulan & Bator
„Wirrklichkeit 2“
Zwei Herren finden zu ihrer Überraschung zwei Wollmützen, die sie sich neugierig auf den Kopf setzen. Was nun beginnt ist überraschend, inspirierend und virtuos mancher meint, es sei auch wahnsinnig.
Denn unter den Mützen beginnen die beiden Anzugträger nun von Fantasie durchströmt Ulan & Bator zu sein. Ohne Einspieler, Effekte und Requisiten springen sie von einer Rolle in die nächste, sind im einen Moment ein Fanatiker der den Fanatismus anprangert und im nächsten Odysseus, der seinem alten Schulfreund Jürgen in dessen Kiosk begegnet. Was ist davon abgesprochen, was ist improvisiert? Das bleibt offen, bei Ulan & Bator wird kein festes Programm abgespult, die Übergänge zwischen Geprobtem und Improvisiertem sind fließend, die Abläufe nicht festgelegt, kein Abend ist wie der andere.
Genauso offen bleibt die Frage, wer von beiden Ulan und wer Bator ist. Es spielt keine Rolle, die Namen tauchen kein einziges Mal auf. Frank Smilgies und Sebastian Rüger spielen, moderieren, tanzen, singen, sinnieren und trommeln sich durch alle Genres, Ebenen und Stile.
Alles passiert, nichts wird erklärt. so etwas hat man noch nicht gesehen. Irritation ist das Mindeste. Doch sie wird zur Leichtigkeit, verwandelt sich in Neugier auf das, was kommt, und mit wachsender Begeisterung über die unerschöpflichen Ideen entstehen Zusammenhänge im Kopf des Betrachters, dem die beiden mehr zutrauen als die meisten anderen im Deutschen Kleinkunst- und Kabarettraum.
Volker Pispers sagt: „Kabarettisten lesen die Zeitung – Ulan & Bator machen Kunst.“